Deutsche Redaktion

Vorgeladener russischer Botschafter nicht im Außenministerium erschienen

25.03.2024 16:42
Der vorgeladene Botschafter der Russischen Föderation in Polen, Sergej Andrejew, ist nicht zu dem geplanten Treffen im Außenministerium erschienen, berichtete Paweł Wroński am Nachmittag. Vom Treffen hatte sich die polnische Regierung Aufklärung im Fall des russischen Marschflugkörpers erhofft, der am Wochenende im polnischen Luftraum gesichtet worden war.
Der russische Botschafter in Polen, Siergiej Andriejew, ist seiner Einladung ins polnische Auenministerium nicht gefolgt.
Der russische Botschafter in Polen, Siergiej Andriejew, ist seiner Einladung ins polnische Außenministerium nicht gefolgt. PAP/Tomasz Waszczuk

„Das Wiener Übereinkommen regelt eindeutig die Pflichten eines Botschafters im Gastland“, betonte Wroński und ergänzte: „Wir fragen uns, ob der Botschafter die Anweisungen des Außenministeriums in Moskau befolgt und ob er in der Lage ist, die Interessen der Russischen Föderation in Warschau angemessen zu vertreten". Nun werde eine diplomatische Note des polnischen Außenministeriums mit einer Erklärung für die Verletzung des polnischen Luftraums gefordert.

Statt des vorgesehenen Treffens im Ministerium habe der russische Botschafter Sergej Andrejew am Montag mit der vom Kreml kontrollierten russischen Nachrichtenagentur TASS gesprochen. „Heute Morgen wurde versucht, mich zu einem Treffen mit einem der stellvertretenden Minister in das Außenministerium zu bestellen“, sagte er. Er habe daraufhin nach Beweisen gefragt und  an einen ähnlichen Vorfall am 29. Dezember letzten Jahres erinnert. In dieser Sache werde noch immer auf Beweise gewartet. „Da ich aber der Antwort meiner polnischen Kollegen entnahm, dass es auch dieses Mal keine Beweise geben würde, beschloss ich, dass das Treffen in dieser Situation sinnlos wäre, und lehnte die Einladung ab", so Andrejew.

„Jetzt werden sie sich in dieser Angelegenheit mit einer Note an uns wenden. Das ist ihr gutes Recht. Wenn wir sie erhalten, werden wir sie prüfen und vielleicht darauf antworten", fügte er hinzu. Das Ministerium habe der Angelegenheit „nichts Neues hinzuzufügen“, so der Botschafter.

Das Operationskommando der Streitkräfte hatte am Sonntagmorgen über eine Verletzung des polnischen Luftraums berichtet. Dieser habe im Zusammenhang mit einem russischen Angriff gestanden, der in der Nacht auf die Region Lemberg in der Ukraine erfolgte. Das von Russland abgefeuerte Objekt soll sich 39 Sekunden lang im polnischen Luftraum befunden haben.

tvn24/js