Deutsche Redaktion

NATO bereitet Kommunikationswege für den Kriegsfall vor

05.06.2024 14:00
Die NATO entwickele nach einem Bericht des Daily Telegraph eine Reihe von „Landkorridoren“, um US-Truppen und Rüstungsgüter an die Front zu bringen, falls es in Europa zu einem größeren Landkrieg mit Russland kommen sollte.
Die NATO entwickelt nach einem Bericht des Daily Telegraph eine Reihe von Landkorridoren, um US-Truppen und Rstungsgter an die Front zu bringen, falls es in Europa zu einem greren Landkrieg mit Russland kommen sollte.
Die NATO entwickelt nach einem Bericht des Daily Telegraph eine Reihe von „Landkorridoren“, um US-Truppen und Rüstungsgüter an die Front zu bringen, falls es in Europa zu einem größeren Landkrieg mit Russland kommen sollte. Defence-Imagery/Pixabay

Wie die britische Zeitung schreibt, würden die US-Soldaten im Falle einer russischen Aggression in nach Norwegen, Niederlande, Italien, Griechenland oder die Türkei verlegt werden. Ein Szenario, bei dem sie in mehreren dieser Länder landen würden, sei ebenfalls denkbar. Als nächstes würden sie entlang vorgeplanter logistischer Routen nach Osten verlegt werden. Die Planung dieser logistischen Routen folge den Warnungen der NATO-Befehlshaber, dass sich die Mitgliedstaaten auf einen Konflikt mit Russland in den nächsten zwei Jahrzehnten vorbereiten müssten.

Aktuelle Pläne müssen überarbeitet werden

Derzeitigen Plänen nach würden die Amerikaner im Falle eines Konflikts über den Hafen von Rotterdam nach Europa gelangen. Von dort aus würden sie später mit dem Zug über Deutschland nach Polen kommen. Hinter den Kulissen soll auch die Ausweitung dieser Korridore auf andere Häfen diskutiert werden. Damit soll verhindert werden, dass die Russen die Transportrouten auf dem Landweg unterbrechen. Wie der Daily Telegraph beschreibt, würde sich das Bündnis auf Häfen in Italien, Griechenland und der Türkei konzentrieren, falls die von den Niederlanden aus verlegten NATO-Truppen von russischen Langstreckenraketen getroffen oder nordeuropäische Häfen zerstört würden. Es gebe auch Pläne, Truppen über Häfen auf dem Balkan sowie in Norwegen, Schweden und Finnland zu transportieren.

„NATO-Luftverteidigung der Ostflanke nur zu 5 Prozent möglich"

Das Gemeinsame Unterstützungskommando der NATO (JSEC) habe laut der britischen Zeitung in den vergangenen fünf Jahren mögliche Kommunikationswege für die Truppen der Allianz untersucht. Demnach seien Häfen in Nordeuropa, den Niederlanden, Deutschland und dem Baltikum besonders anfällig für russische Raketenangriffe. Die Frage der Verteidigung wichtiger Logistikknotenpunkte sei nach wie vor von großer Bedeutung. Dies stehe im Zusammenhang mit jüngsten Berichten, wonach die NATO nur über 5 Prozent der notwendigen Luftverteidigung zur Sicherung der Ostflanke verfüge.

Die britische Financial Times hat vor kurzem einen hochrangigen NATO-Diplomaten zitiert. Ihm nach sei die Fähigkeit zur Abwehr von Raketen- und Luftangriffen ein wichtiger Teil des Plans zur Verteidigung Osteuropas gegen eine Invasion. „Und im Moment haben wir das nicht“, fügte er hinzu. Der Krieg in der Ukraine habe bewiesen, dass Russland ukrainische Logistikbasen angegriffen hat. „Dies muss zu der Schlussfolgerung führen, dass es klar ist, dass riesige Logistikbasen, wie wir sie aus Afghanistan und dem Irak kennen, nicht mehr möglich sind, weil sie in einer Konfliktsituation sehr früh angegriffen und zerstört werden“, so die Einschätzung des JSEC-Kommandeurs General Alexander Sollfrank.

RMF24/PAP/ps

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