Deutsche Redaktion

Geburtstag von Ex-Präsident Lech Kaczyński jährt sich zum 75. Mal

18.06.2024 12:19
Einige der Reden von Lech Kaczyński fanden auch international große Beachtung. Vor allem seine Rede von 2008 in Georgien ist nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 vielfach zitiert worden.
Prezydent Polski Lech Kaczyński zginął w katastrofie smoleńskiej 10 kwietnia 2010 r.
Prezydent Polski Lech Kaczyński zginął w katastrofie smoleńskiej 10 kwietnia 2010 r.Shutterstock.com/sootra

Heute vor 75 Jahren, am 18. Juni 1949, wurde Lech Kaczyński geboren, der von 2005 bis 2010 Präsident Polens war. Von Beruf Jurist, war er in der Zeit der Volksrepublik Polen in der Opposition aktiv und arbeitete mit dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter sowie mit Solidarność zusammen. Nach der Verhängung des Kriegsrechts wurde er interniert. Nach seiner Freilassung kehrte er zu den Arbeiten in der Untergrundorganisation „Solidarność“ zurück. 1989 nahm er an den Gesprächen am Runden Tisch teil. Er starb am 10. April 2010 bei einem Flugzeugabsturz der Tu-154 in der Nähe von Smolensk, zusammen mit seiner Frau Maria Kaczyńska und 94 weiteren Personen. Die Delegation war auf dem Weg zu den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Massakers von Katyn.

Nach der politischen Wende war er unter anderem Senator und Abgeordneter, Mitbegründer der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und erster Vorsitzender dieser Partei. Von 1992 bis 1995 war er Präsident des Obersten Rechnungshofs, danach Justizminister und Generalstaatsanwalt in der Regierung von Jerzy Buzek, und ab 2002 Oberbürgermeister von Warschau. Im Oktober 2005 gewann Lech Kaczyński die Präsidentschaftswahlen. Er wurde am 23. Dezember vereidigt.

Lech Kaczyński erinnerte mehrfach an die Verdienste der Polen im Kampf um die Wiedererlangung der Unabhängigkeit und betonte, dass unser Land in einem vereinten Europa seine Identität nicht verlieren dürfe. Er setzte sich für den Aufbau neuer Beziehungen in den polnisch-deutschen und polnisch-ukrainischen Beziehungen ein. Auf seine Initiative hin ist der Nationale Gedenktag der Verstoßenen Soldaten eingeführt worden, der erstmals 2011 nach seinem Tod gefeiert wurde. Außerdem setzte er sich für die Errichtung des Museums des Warschauer Aufstands ein und organisierte die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Aufstands.

Einsatz für die Unabhängigkeit Georgiens

Einige der Reden von Lech Kaczyński fanden auch international große Beachtung. So war es im August 2008, als der Präsident nach Georgien reiste. Zuvor hatte die russische Luftwaffe die georgische Stadt Gori im Krieg um Südossetien bombardiert. In einer Rede vor den Georgiern versicherte Lech Kaczyński, dass sie nicht allein gelassen würden und fügte hinzu, dass Russland auch andere europäische Länder bedrohen könnte. „Wir wissen sehr gut, dass heute Georgien, morgen die Ukraine, übermorgen die baltischen Staaten und vielleicht dann auch mein Land, Polen, an der Reihe sind“, sagte der Präsident. Diese Äußerung wurde 2014 nach der Annexion der Krim durch russische Truppen und erneut nach dem 24. Februar 2022, als Russland einen umfassenden Krieg in der Ukraine begann, vielfach zitiert.

Der Präsident betonte auch, dass die Umstände des Katyn-Massakers vollständig untersucht werden müssen. Mit dieser Botschaft reiste er am 10. April 2010 zu den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag dieser Tragödie. „Das Katyn-Massaker wird immer an die Gefahr der Versklavung und Zerstörung von Menschen und Nationen erinnern. An die Macht der Lüge. Es wird jedoch auch ein Zeugnis dafür sein, dass Menschen und Nationen - selbst in den schwierigsten Zeiten - die Freiheit wählen und die Wahrheit verteidigen können“, schrieb Präsident Lech Kaczyński in einer Rede, die er nicht mehr halten konnte.

IAR/adn


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