„Wir müssen Russland für seine Terrorakte zur Rechenschaft ziehen und Putin für die Erteilung solcher Befehle. Jedes Mal, wenn versucht wird, Friedensgespräche mit ihm zu führen, antwortet Russland mit Angriffen auf Häuser und Krankenhäuser", schrieb der ukrainische Präsident auf X. Wie Selenskyj mitteilte, dauern die Rettungsarbeiten nach dem gestrigen russischen Raketenangriff noch an. Die Zahl der Todesopfer liegt derzeit bei 38, darunter vier Kinder. Darüber hinaus wurden 190 Menschen verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert, davon 64 in Kiew, 28 in Krywyj Rih und 6 in Dnipro.
Alle Patienten aus dem Kinderkrankenhaus in Okhmatdyt sind in andere medizinische Einrichtungen verlegt worden. Die Rettungsmaßnahmen, an denen fast 400 Einsatzkräfte beteiligt waren, wurden die ganze Nacht über in den betroffenen Gebieten fortgesetzt. Allen Rettungs- und Pflegekräften wird Anerkennung ausgesprochen.
Die internationale Gemeinschaft setzt ihre Bemühungen fort, die Verteidigung der Städte und Menschenleben, gegen die russische Aggression zu schützen.
Der UN-Sicherheitsrat tagt am Dienstag auf Antrag Großbritanniens, Frankreichs, Ecuadors, Sloweniens und der USA, um den Angriff Russlands auf das Kinderkrankenhaus in Kiew zu diskutieren, so diplomatische Quellen, die von Reuters zitiert werden.
Polen könnte russische Raketen über Ukraine abschießen
Das Abschießen russischer Raketen über der Ukraine soll während des heute beginnenden NATO-Gipfels in Washington besprochen werden. Die NATO-Länder sollten sich verpflichten, russische Raketen, die auf das Gebiet des Bündnisses zufliegen, noch über der Ukraine abzuschießen, erklärte der ehemalige Leiter des Büros für Nationale Sicherheit, General Stanisław Koziej. Ein solcher Passus sei am Montag in das unterzeichnete polnisch-ukrainische Sicherheitsabkommen aufgenommen worden. Dem ehemaligen GROM-Kommandeur, General Polko, nach, könnte Polen eine solche Entscheidung einseitig treffen, aber „entscheidend ist, dass Putin das Signal erhält, dass es sich um eine Entscheidung der NATO handelt“.
Bei dem Spitzentreffen in der US-Hauptstadt wollen die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedsstaaten über den Ausbau der Abschreckung und Verteidigung sowie weitere Unterstützung für die Ukraine beraten. Zudem soll es Gespräche über den weiteren Umgang mit China und eine verstärkte Zusammenarbeit der NATO mit Partnern im Indopazifik-Raum geben.
PAP/Reuters/ps