Die Unterzeichnung der Vereinbarung zur Gründung des Zentrums hat an der Technischen Universität Warschau stattgefunden. Die Einrichtung soll Wissenschaftler und Unternehmen aus ganz Polen zusammenbringen, um das Potenzial für die Realisierung des AP1000-Kernkraftwerkprojekts in Pommern in Zusammenarbeit mit den USA zu schaffen. „Wir werden Tausende von Ingenieuren brauchen, um unser Programm wirksam und sicher umzusetzen", erklärte der stellvertretende Minister für Klima und Umwelt, Miłosz Motyka, bei der Einweihung des Zentrums. Ziel sei es, polnische Unternehmen dabei zu unterstützen, in die weltweiten Lieferketten für Kernenergie einzusteigen. Hier soll auch das Personal für die Kernkraft geschult werden.
„Ausbildungs-Hub für Mitteleuropa"
„Dies ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Polen und den USA. Wenn wir an Polen in den kommenden 30 Jahren denken und an die Herausforderungen, denen es sich stellen muss und die sich von denen der letzten 30 Jahre unterscheiden werden, wird der Aufbau von Wissen und Widerstandsfähigkeit durch dieses Zentrum von entscheidender Bedeutung sein", sagte der US-Botschafter in Polen, Mark Brzezinski.
Er bewertete den Bau des vom US-Energieministerium finanzierten Zentrums als „eine Investition in Polen" im Rahmen des zwischenstaatlichen Abkommens über die Entwicklung der zivilen Kernenergie. Das Zentrum in Warschau ist die erste von den Amerikanern geschaffene Einrichtung dieser Art weltweit.
„Dies wird ein Ausbildungszentrum in Mitteleuropa sein, das anderen Ländern in der Region, die sich für die Kernenergie aus den USA interessieren, zur Verfügung steht", erklärte Michael Goff, stellvertretender Hauptsekretär für Kernenergie im US-Energieministerium. Er fügte hinzu, die USA seien auch an der Entwicklung kleiner Kernreaktor-Technologien in Europa interessiert.
USA hoffen auf weitere Kernkraft-Projekte in Polen
Polen hat sich für die amerikanische AP1000-Technologie entschieden, um in Pommern sein erstes Kernkraftwerk am Standort Lubiatowo-Kopalino zu errichten. Hier sollen drei Reaktoren entstehen, von denen der erste 2033 in Betrieb gehen soll. Die Amerikaner hoffen aber auch auf einen zweiten Standort. „Wir wollen drei bis sechs Atomreaktoren bauen. Wir sind bereit, wie US-Präsident Joe Biden bereits sagte. Von den Kosten und der Effizienz her ist dies die einzige Option", sagte der US-Botschafter.
Das polnische Kernkraftwerk und die US-Unternehmen Bechtel und Westinghouse sind durch einen Vertrag über die Vorbereitung eines Atomprojekts in Pommern gebunden, verhandeln aber noch über die Bedingungen des Bauvertrags.
biznesalert.pl/ps/adn