Deutsche Redaktion

Ładoś-Gruppe soll Goldmedaille des US-Kongresses erhalten

29.09.2024 14:30
Der Ładoś-Gruppe soll die Goldmedaille des US-Kongresses verliehen werden. Der US-Senat hat per Akklamation einen Gesetzentwurf verabschiedet, mit dem 60 Diplomaten aus 28 Ländern der Welt für die Rettung von Juden während des Zweiten Weltkriegs geehrt werden sollen. Der Gesetzesentwurf muss jetzt noch vom US-Präsidenten unterzeichnet werden.
US Congress building; portrait of Aleksander Ładoś.
US Congress building; portrait of Aleksander Ładoś.Photo: Shutterstock/Panama Papers; IPN

In dem Gesetzentwurf wurde betont, dass die Auszeichnung der Ładosia-Gruppe dazu beitragen wird, die Menschheit daran zu erinnern, dass mit schrecklichen Krisen konfrontierte Diplomaten über sich selbst hinausgewachsen seien. Sie hätten ihre Karriere, ihr Leben und das ihrer Familien riskiert, um sich für diese humanitäre Mission einzusetzen. „Diplomaten von heute und künftige Generationen können zu diesen Helden aufschauen und sich von ihrem heroischen und opferbereiten Leben inspirieren lassen", so die Verfasser des Entwurfs. Die Goldmedaille des US-Kongresses soll an das Holocaust Memorial Museum in Washington DC gespendet werden. Sie ist neben der Freiheitsmedaille die höchste nationale Auszeichnung der USA. Sie wird seit 1776 an Zivilpersonen verliehen.

Während des Zweiten Weltkriegs hat eine informelle Gruppe von polnischen Diplomaten der polnischen Botschaft in Bern und Vertretern jüdischer Organisationen unter der Leitung des polnischen Abgeordneten in der Schweiz, Aleksander Ładoś, zusammengearbeitet, um europäische Juden zu retten. Mindestens von Anfang 1941 bis Ende 1943 haben ihre Mitglieder illegal gefälschte Pässe und Staatsbürgerschaftsnachweise aus Süd- und Mittelamerika gekauft, angefertigt und an bedrohte Juden verteilt. Paraguay, Honduras, Haiti und Peru haben damals ihre Besitzer im Allgemeinen vor der Deportation in deutsche Todeslager geschützt.

Nach verschiedenen Schätzungen hat die Ładoś-Gruppe etwa 4.000-5.000 solcher Dokumente ausgestellt. An der Passaktion könnten bis zu 10.000 Personen beteiligt gewesen sein. In der Ładoś-Liste - einer Publikation des Pilecki-Instituts - sind mehr als 3.200 Personen aufgelistet. Mit dieser Publikation wurden erstmals die Aktivitäten von Diplomaten im Zusammenhang mit der Rettung der europäischen Juden beschrieben.

IAR/ps

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