Der zweitägige Kongress in Warschau, organisiert von der Pulaski-Stiftung, ist eine der wichtigsten Plattformen für sicherheitspolitische Diskussionen in Europa. In seiner Eröffnungsrede bezog sich Siewiera auf den Wechsel an der Spitze der NATO. Am selben Tag hatte der Niederländer Mark Rutte im NATO-Hauptquartier in Brüssel das Amt des Generalsekretärs von Jens Stoltenberg übernommen.
„Mark Rutte übernimmt heute das Amt und eröffnet damit ein neues Kapitel in der Geschichte der NATO, das neue historische Herausforderungen mit sich bringt“, so Siewiera. Parallel dazu werde auch die neue Europäische Kommission gebildet, die sich „nicht weniger grundlegenden Herausforderungen“ stellen müsse, insbesondere angesichts der Bedrohung durch den russischen Imperialismus.
Siewiera hob hervor, dass sich Polen in jüngster Zeit mit den Folgen einer Überschwemmung im Südwesten des Landes auseinandersetzen musste. „Naturkatastrophen testen die Widerstandsfähigkeit eines Staates auf angemessenste Weise, aber sie dürfen nicht als Ausrede dienen, den Blick für die existenzielle Bedrohung aus dem Osten zu verlieren“, warnte er.
Der BBN-Chef verglich die Bedrohung durch den russischen Imperialismus mit einem „geplanten Desaster“, das im „dunklen Büro des Kremls“ entworfen werde. Dies sei der Grund, warum weder die NATO noch die neue Europäische Kommission den Blick auf die Bedrohung durch Russland nicht verlieren dürften – unabhängig von den Krisen, die sie zu bewältigen haben.
Siewiera erinnerte daran, dass Polen im vergangenen Jahr entschieden habe, sich „auf den Weg ins Fitnessstudio“ zu begeben, um seine Verteidigungsbereitschaft zu stärken. Er betonte, dass es sich dabei nicht um einen kurzfristigen Vorsatz handeln dürfe: „Diese Fitnessstudio-Mitgliedschaft muss Jahrzehnte umfassen.“
PAP/jc