Malczewski war einer der Hauptvertreter des Symbolismus in Polen. Er ließ sich auch vom Folklore inspirieren und schöpfte reichlich aus mythologischen und biblischen Motiven. Er malte Christus, Engel, den griechischen Todesgott Thanatos, Harpyien, Faune, Chimären und fügte diese Figuren in symbolische Situationen oder surreale Visionen ein.
Der zentrale Bezugspunkt in der Kunst von Jacek Malczewski war jedoch der Mensch und sein Verhältnis zu Gott.
Jacek Malczewski, Ende 19. jh.
Jacek Malczewski engagierte sich über viele Jahre hinweg auch in der pädagogischen Arbeit an der Krakauer Kunstakademie. Von 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er deren Rektor. Er lehrte auch Frauen das Malen, die damals nicht an der Akademie studieren durften.
Der Künstler starb 1929 in Krakau. Er ruht in der Krypta der Verdienten in den Katakomben der Paulinerkirche auf Skałka.
Malczewski im Nationalmuseum in Warschau
Das Nationalmuseum in Warschau organisiert heute Führungen sowie Animationen für Kinder und Erwachsene, die mit dem Werk von Jacek Malczewski verbunden sind.
Wie die Kunsthitorikerin Agnieszka Bagińska dem Polnischen Rundfunk sagte, sei Jacek Malczewski einer der herausragendsten Vertreter des Symbolismus - nicht nur in Polen, sondern auch in Europa.
„Die polnische, nationale Frage ist das Hauptmotiv seines Schaffens, aber in seiner Malerei verbindet sich diese Realität mit anderen Sphären seiner Vorstellungskraft und dem Erbe der antiken und volkstümlichen Kultur.“
„Sein Werk ist schwierig, man muss es analysieren, ihm sind nationale Befreiungsthemen, die Geschichte der nationalen Aufstände im 19. Jahrhundert und die polnischen Wege zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit sehr nahe“, fügte Bagińska hinzu.
PAP/jc