Deutsche Redaktion

Polen sendet diplomatische Note wegen Zerstörung von Gedenkstätten in Russland

11.12.2024 13:30
Ein Gedenkkomplex für die polnischen Soldaten der Heimatarmee (AK) wurde zerstört, während die nahe gelegenen deutschen und ungarischen Gedenkstätten unversehrt blieben, teilte das Außenministerium mit. Der Vorfall wird als Vergeltungsmaßnahme für die Schließung des russischen Konsulats in Poznań gesehen.
Das Auenministerium versicherte, dass es von den Russen eine Erklrung fr die Zerstrung von Gedenksttten fr polnische Soldaten verlangen wird. Auf dem Foto ist links Aussenminister Radosław Sikorski und rechts Paweł Wroński, Sprecher des Auenministeriums, zu sehen, Warschau, 9. Dezember 2024.
Das Außenministerium versicherte, dass es von den Russen eine Erklärung für die Zerstörung von Gedenkstätten für polnische Soldaten verlangen wird. Auf dem Foto ist links Aussenminister Radosław Sikorski und rechts Paweł Wroński, Sprecher des Außenministeriums, zu sehen, Warschau, 9. Dezember 2024.PAP/Leszek Szymański

Polen werde eine diplomatische Note bezüglich der Zerstörung von Gedenkstätten für polnische Soldaten des Zweiten Weltkriegs in Russland übermitteln, sagte der Sprecher des Außenministeriums gegenüber der Polnischen Presseagentur PAP. „Es handelt sich nicht nur um ein Denkmal, sondern um eine Gedenkstätte an dem Ort, an dem die Opfer begraben sind, einen großen Friedhof“, sagte Paweł Wroński. Die Zerstörung der Denkmäler und des Kreuzes an diesem Ort sei bewusst erfolgt. Versucht worden sei auch, lateinische Inschriften zu entfernen. „Wir haben von einem Einwohner erfahren, dass eine Gruppe von Personen mit schweren Geräten ankam, um Teile unserer Gedenkstätten zu zerstören“, teilte Wroński mit.

Das polnische Generalkonsulat in St. Petersburg hat am Dienstag die Zerstörung von drei Grabstätten von während des Zweiten Weltkriegs in sowjetischen Arbeitslagern gestorbenen polnischen Soldaten bestätigt, wie der Polnische Rundfunk bereits berichtet hat. Nach Informationen polnischer Diplomaten habe sich der Vorfall ereignet, nachdem als Vergeltung für die Schließung des russischen Konsulats in Poznań auch das polnische Konsulat in St. Petersburg geschlossen werden sollte. Am 5. Dezember hat das russische Außenministerium die Schließung für den 10. Januar 2025 festgelegt. Wie Wroński betonte, sei der Gedenkkomplex für die polnischen Soldaten der Heimatarmee (AK) nach dieser Ankündigung zerstört worden. Die nahe gelegenen deutschen und ungarischen Gedenkstätten indes seien unversehrt geblieben.

Der Lagerkomplex Borowicze in der Region Nowgorod war von 1944 bis 1946 einer der wichtigsten Deportationsorte für Soldaten der Heimatarmee und der Bauernbataillone. Über 6.000 Polen waren dort von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD deportiert worden.

PAP/MSZ/IAR/ps

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