Deutsche Redaktion

Opposition: Äußerung des ukrainischen Präsidenten zu Nawrocki unnötig

16.01.2025 11:55
Die Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Karol Nawrocki sei unnötig gewesen und müsse kritisiert werden, sagte der PiS-Europaabgeordnete Michał Dworczyk am Donnerstag. Selenskyj hatte erklärt, dass, falls die Ukraine nicht in die EU und die NATO aufgenommen werde, die Gefahr bestehe, dass Russland an die polnische Grenze vorrücke und Nawrocki „zur Waffe greifen“ müsse, um das Land zu verteidigen.
Der ukrainische Prsident Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr SelenskyjReview News/ Shutterstock

Hintergrund der Äußerung ist eine Aussage von dem konservativen Präsidentschaftskandidaten Nawrocki, der am Mittwoch sagte, er sehe keine Zukunft für die Ukraine in der EU und der NATO, „solange unsere Angelegenheiten, einschließlich der Exhumierung der Opfer des Wolhynien-Massakers, nicht gelöst sind.“

Selenskyj, der am Mittwoch zu einem Besuch in Warschau war, erklärte in einem Interview mit polnischen Medien: „Wenn die Verbündeten – und Polen ist unser Verbündeter, unser Partner – uns nicht in einem solchen Sicherheitsbündnis sehen (...), dann sollte Herr Nawrocki schon anfangen zu üben, denn es könnte sein, dass er zur Waffe greifen muss, um gemeinsam mit seinen Landsleuten sein Land zu verteidigen.“

Er fügte hinzu: „Wenn die Ukraine nirgendwo dazugehört, ist das Risiko sehr hoch, dass Russland nach der Ukraine an Polens Grenze steht.“

Michał Dworczyk kritisierte diese Aussage am Donnerstag im Gespräch mit dem privaten Radiosender RMF FM: „Ich denke, das war eine unnötige Aussage. Hier haben die Berater des Präsidenten ihre Hausaufgaben nicht gemacht und ihn offenbar nicht gut auf diesen Besuch in Polen vorbereitet.“

Er fügte hinzu, dass einige Kommentatoren und Polen die Äußerung als „Einmischung in innere Angelegenheiten Polens, in die Präsidentschaftskampagne“ wahrgenommen hätten. „Das ist für die Ukraine nicht notwendig, denn die Ukraine wirbt heute um Sympathie und Unterstützung aller Bürger. Solche Aussagen sind daher nicht hilfreich“, so Dworczyk.


PAP/jc