Warten auf den Vorfrühling - Polen erinnert an Stefan Żeromski
In den nächsten Monaten erwarten uns einige Höhepunkte im Zusammenhang mit dem Schriftsteller Stefan Żeromski. Vor vier Wochen war sein 160. Geburtstag, bald jährt sich dessen Todestag zum 100. Mal. Der Sejm der Republik Polen hat das Jahr 2025 zum offiziellen Żeromski-Jahr erklärt. Die beiden runden Jubiläen bieten Anlass für eine Rückschau auf das Leben und Werk des Autors, besonders auch auf seine Texte über Deutschland und die politische Publizistik.
Kazimierz Mordasewicz, Porträt von Stefan Żeromski, 1908, Nationalmuseum in WarschauPublic domain
Stefan Żeromski galt nicht nur als ein großer Erzähler und das „Gewissen der polnischen Literatur“. Der im Oktober 1864 in der Nähe von Kielce geborene Romancier war ebenso ein versierter Journalist. In den ersten beiden Dekaden des 20. Jahrhunderts war in seinen publizistischen Arbeiten eine Verstärkung des zeitkritischen Elements zu beobachten. Żeromskis Lösungsangebote wurden von den jeweils tonangebenden Machthabern häufig missverstanden oder gezielt uminterpretiert. Eines steht aber fest: Für den Leser haben sie ihre Faszinationskraft bis heute nicht eingebüßt. Aus Kielce berichtet Wojciech Osiński.
Das Stefan Żeromski Museum in Kielce, fot. Wojciech Osiński