Deutsche Redaktion

Rzeczpospolita: Trump, Putins bester Freund

28.02.2025 15:30
Die Ukrainer werden mit der Unterstützung ihrer europäischen Verbündeten weiter kämpfen. Auch wenn Trump ihren Staat am liebsten auflösen würde. Bodenschätze sollen das Druckmittel der Ukraine im Spiel um den Frieden sein, vor allem ukrainisches Uran. Und, Trump sei von selbstbewussten Dilettanten umgeben, die sich von Putin wie Kinder ausspielen lassen. Mehr dazu in der Presseschau.
Wladimir Putin  Donald Trump in Helsinki, 16 Juli 2018.
Wladimir Putin & Donald Trump in Helsinki, 16 Juli 2018.Foto: Kremlin.ru

Rzeczpospolita: Trump, Putins bester Freund
US-Präsident Donald Trump hat in der jüngsten Folge der Turbulenzen um die Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erklärt, der russische Präsident, das heißt Diktator Wladimir Putin, könne beim Wort genommen werden. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Stramer behauptete Trump auch, er könne sich nicht daran erinnern, den ukrainischen Präsidenten einen Diktator genannt zu haben. Wie Jędrzej Bielecki in der Rzeczpospolita schreibt, könnte man die Pressekonferenz von Donald Trump am Donnerstag als die Show eines drittklassigen Komikers betrachten, der immer wieder die gleichen Märchen erzähle. Nur, das Schicksal nicht nur der Ukrainer, sondern auch die Sicherheit Polens und ganz Europas hänge von den Worten des US-Präsidenten ab, lesen wir im Blatt.

Und in dieser Hinsicht sehen die Dinge nicht gut aus, heißt es weiter. Starmer sei ins Weiße Haus mit der gleichen Bitte wie der französische Präsident Emmanuel Macron drei Tage zuvor gekommen. Er bat um Garantien, damit im Falle eines Angriffs der Russen auf eine mögliche europäische Friedensmission in der Ukraine die Amerikaner ihr zu Hilfe kämen. Doch Trump habe auch dieses Mal Nein gesagt. Seiner Ansicht nach sollte das wahrscheinlich heute mit Wolodymyr Selenskyj zu unterzeichnende Abkommen über die Nutzung ukrainischer Bodenschätze eine solche Garantie sein. Sollten die Amerikaner in der Ukraine tätig werden, würde dies Trump nach den Kreml angeblich von weiteren Angriffen abhalten. Da Trump gleichzeitig bekräftigte, Kiew könne die NATO-Mitgliedschaft vergessen, befürchte der Autor, die Amerikaner könnten die Ukraine jedoch genauso gut bald an Putin ausliefern. Was Trump davon abhalte, sei, dass Moskau nicht von seinen Forderungen abrücke.

Der Kreml lehne weiterhin eine europäische Friedensmission und die Abtretung zumindest eines Teils seiner eroberten Gebiete ab, lesen wir. Außerdem fordern die Russen die Entmilitarisierung der Ukraine und Wahlen, die eine pro-russische Regierung in Kiew zur Folge hätten. Solche Forderungen werde der ukrainische Präsident jedoch nicht akzeptieren, so das Blatt. Das ukrainische Volk, das in den drei Jahren des Krieges so viel verloren hat, werde sich mit Sicherheit niemals darauf einlassen. Wie Jędrzej Bielecki am Schluss in der Rzeczpospolita schreibt, werden die Ukrainer daher mit der Unterstützung ihrer europäischen Verbündeten weiter kämpfen. Auch wenn Trump ihren Staat am liebsten auflösen würde.

Biznesalert: Uran ist das Tauschmittel der Ukraine im Friedensprozess
US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch bestätigt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weißen Haus ein Partnerschaftsabkommen über die Ausbeutung der Bodenschätze seines Landes unterzeichnen wird. Wie das Nachrichtenportal biznesalert schreibt, soll vor allem Uran das Druckmittel der Ukraine im Spiel um den Frieden sein. Wie der Sprecher des Staatlichen Geologischen Instituts, Andrzej Jagielski, in einem Interview mit dem Online-Blatt erklärt, befinden sich die ukrainischen Uranvorkommen in den derzeit von Russland unbesetzten Grenzgebieten.

Wie wir lesen, seien die Vorkommen seltener Mineralien in der Ukraine seit langem bekannt und bereits teilweise ausgebeutet. Sie seien vor allem an zwei Regionen am Asowschen Meer, in der Nähe von Mariupol und in einem Gebiet nordwestlich von Kiew nahe der belarussischen Grenze zu finden. Dem Geologen zufolge würden sich die meisten Rohstoffquellen der Ukraine in Gebieten befinden, die Russland derzeit noch nicht erobert habe.

Anders sehe es beim Uran aus, das für Atomkraftwerke unverzichtbar ist. Die ukrainischen Vorkommen liegen derzeit im unbesetzten, aber nahe der Front gelegenen Teil des Landes. Die Sowjetunion sei immer ein wichtiger Lieferant dieses Brennstoffs gewesen. Auch für den Westen. Daran habe sich auch nach ihrem Zusammenbruch nichts geändert, lesen wir. Die USA haben zwar eigene Vorkommen, profitieren aber auch vom weltweiten Handel mit diesem kostbaren Rohstoff. Alles sei eine Frage des Preises, so Andrzej Jagielski vom Staatlichen Geologischen Institut. Werde es sich für die Amerikaner lohnen, Uran aus der Ukraine zu importieren? Nach Selenskyjs Treffen mit Trump am Freitag im Weißen Haus könnten die USA einen Vorteil im weltweiten Handel mit Uran gewinnen, heißt es abschließend auf biznesalert.


Wprost: Wie die USA sich von Moskau ausspielen lassen
Das Ausmaß und das Tempo, mit dem die US-Diplomatie in den aktuellen Beziehungen zwischen den USA und Russland kompromittiert werde, übersteige die schlimmsten Vorhersagen, schreibt indes Jakub Mielnik im Wochenblatt Wprost. Anstelle von Fachleuten, die etwas über das Spiel mit dem Kreml wissen, hätten wir es mit selbstbewussten Dilettanten zu tun, die sich von Putin wie Kinder behandeln lassen. Die Propaganda Moskaus bezeichne die USA bereits als einen Verbündeten, der Europa schikaniere und versuche, die Kosten des gesamten Krieges auf die Ukraine abzuwälzen, lesen wir in Wprost. Das US-Außenministerium habe dazu die EU-Chefdiplomatin gedemütigt, indem es die bereits anwesenden Kaia Kallas in letzter Minute nicht zu einem Treffen mit Außenminister Mark Rubio in den USA zugelassen habe.

 Gleichzeitig erklärte Donald Trump, die EU sei nur geschaffen worden, um die USA zu schröpfen. Er hat auch Europa erneut mit einem Zollkrieg gedroht. Euroskeptiker dürften sich wahrscheinlich schon über diesen Ausbruch des neuen amerikanischem „Realismus“ freuen. Schade nur, lesen wir weiter, dass Europas inzwischen wohl ehemaligen Verbündeten aus Übersee die Russen nicht mit der gleichen kriegerischen Energie angehen. In seinen Beziehungen zu Moskau mache das Weiße Haus einen großen Bogen um Putin.

Nach Angaben des Autors würden die Verhandlungen über das Ende des Krieges zudem nicht mehr vom Sondergesandten des Weißen Hauses für die Ukraine, General Keith Kellogg, geleitet. Diese Aufgabe soll nun Trumps Freund und Golfpartner Steve Witkoff übernommen haben. Für eine Beförderung im Weißen Haus möge das ausreichen, aber sicher nicht für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der vierten oder fünften Generation von Tschekisten, die im Kreml sitzen, so Mielnik. Wie wir am Schluss lesen, hätten diese Witkoff während eines mehrstündigen Gesprächs mit Putin und seinen Beratern, zu dem der Abgesandte des Weißen Hauses ganz allein im Kreml erschien sei, kurzerhand verschlungen und dann ausgestoßen.

Piotr Siemiński

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