Deutsche Redaktion

"Polen soll als Erwachsener agieren"

15.01.2025 12:30
Polen sollte in seinen Beziehungen innerhalb der Europäischen Union zeigen, dass es nicht die Rolle eines Kindes, sondern die einer erwachsenen Führungspersönlichkeit spielt, sagt die ehemalige US-Botschafterin in Polen, Georgette Mosbacher. Es gibt Dinge, die noch schneller teuern als Butter. Und: Gegner des Zentralen Kommunikationshafens CPK fühlen sich von Regierungskoalition im Stich gelassen. Mehr zu diesen Themen in der Presseschau.
Warschau, 14.01.2025. Die ehemalige US-Botschafterin in Polen, Georgette Mosbacher, whrend einer Diskussion auf der Konferenz Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen: politische, militrische und wirtschaftliche Aspekte, im Raffles Europejski Hotel in Warschau. (amb) PAPRafał Guz
Warschau, 14.01.2025. Die ehemalige US-Botschafterin in Polen, Georgette Mosbacher, während einer Diskussion auf der Konferenz "Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen: politische, militärische und wirtschaftliche Aspekte", im Raffles Europejski Hotel in Warschau. (amb) PAP/Rafał GuzPAP/Rafał Guz

RZECZPOSPOLITA: Polen soll als Erwachsener agieren

Die ehemalige US-Botschafterin in Polen, Georgette Mosbacher, hat unser Land erneut besucht, berichtet die konservativ-liberale Rzeczpospolita. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz hat sie in Warschau an einer von der Union der Unternehmer und Arbeitgeber organisierten Konferenz über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen teilgenommen. Polen sollte in seinen Beziehungen innerhalb der Europäischen Union zeigen, dass es nicht die Rolle eines Kindes, sondern die einer erwachsenen Führungspersönlichkeit spielt, habe sie den Machthabern mit auf den Weg gegeben.

In ihrer Rede sei Mosbacher unter anderem auf die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump für eine weitere Amtszeit als US-Präsident eingegangen. Sie habe auf seine Äußerungen hingewiesen, in denen er betonte, dass die europäischen Verbündeten mehr Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen müssten. Sie habe auch die Notwendigkeit betont, die Verteidigungsindustrie und die Produktionskapazitäten sowohl in Europa als auch in den USA auszubauen.

Sie habe auch gemeint, die Beziehungen zwischen den USA und Europa seien sehr eng; beide Seiten seien in Sicherheitsfragen aufeinander angewiesen. Die USA seien sich dessen bewusst, sagte Mosbacher. Polen sei jetzt führend in den transatlantischen Beziehungen, sagte die Amerikanerin und betonte die Bedeutung Polens an der Ostflanke der NATO, auch als Drehscheibe für die Unterstützung der Ukraine sowie als Schlüsselland für den Warentransit von China nach Westeuropa. Georgette Mosbacher war von 2018 bis 2021, während Trumps erster Amtszeit, US-Botschafterin in Polen, erinnert Rzeczpospolita.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: König der Preiserhöhungen

Butter und Schokolade sind Produkte, die in letzter Zeit wegen ihrer erheblichen Preiserhöhungen in den Schlagzeilen standen. Es stellt sich jedoch heraus, dass es ein weiteres Produkt gibt, das den Titel des "Königs der Überteuerung" für sich beanspruchen kann, schreibt das Wirtschaftsblatt Dziennik/Gazeta Prawna. Die Aufmerksamkeit der Verbraucher, so das Blatt, richtete sich in letzter Zeit auf den Preis von Butter, der laut einem von UCE Research und WSB Merito veröffentlichten Bericht um 30 Prozent teurer geworden ist. Dies sei jedoch kein Rekord.

Der Bericht zeige, dass der größte Preisanstieg im Jahr 2024 bei Reinigungsmitteln zu verzeichnen ist. Ihre Preise seien sogar um über 70 Prozent gestiegen. Zweistellige Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr seien bei vielen chemischen Haushaltsprodukten verzeichnet worden. Dazu gehören Waschpulver und Weichspüler.

Die Preissteigerungsrate bei Haushaltschemikalien sei im Vergleich zu anderen Kategorien aufgrund der steigenden Produktionskosten erneut hoch. Außerdem seien Haushaltschemikalien in der Regel nicht von vorweihnachtlichen und Neujahrsaktionen betroffen, was den Preisanstieg in dieser Kategorie abmildern könnte, erklärt Dr. Tomasz Kopyściański von der WSB Merito University.
An zweiter Stelle der berüchtigten Liste stehe Kohl. Im Jahr 2024 habe sich dieses Gemüse um 40 Prozent verteuert. Nur knapp dahinter liege die Butter, die zum Symbol für überhöhte Preise in den Geschäften geworden sei. Der Preis für dieses Produkt sei im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent, so Dziennik/Gazeta Prawna.

DO RZECZY: Verbitterung von Gegnern des Flughafens CPK

Einer der Anführer der Proteste gegen den Bau des Zentralen Kommunikationshafens CPK fühlt sich von den Politikern der derzeitigen Regierung betrogen, die versprochen hatten, dass der Flughafen nicht gebaut werde, schreibt die Wochenzeitschrift Do Rzeczy. Am Donnerstag, dem 9. Januar, erinntert das Blatt, hat der Woiwode von Masowien einen Standortbeschluss für den Bau des Zentralflughafens erlassen. Dies sei ein wichtiger Schritt im Prozess der Realisierung der gesamten Investition. Dank des Beschlusses werde es möglich sein, eine Baugenehmigung zu erhalten und mit den entsprechenden Bauarbeiten zu beginnen. Die Standortentscheidung betreffe 2339 Grundstücke auf dem Gebiet von drei Gemeinden: Baranów, Teresin und Wiskitki.

Die Eigentümer der Grundstücke, auf denen der Flughafen gebaut werden soll, und die Menschen, die gegen den Bau des CPK protestiert haben, würden keinen Hehl aus ihrer Verbitterung über die aktuelle Situation machen. Einer von ihnen sei der Landwirt Tadeusz Szymańczak. Heute spreche er von Bitterkeit und Wut auf die Politiker des regierenden Lagers. Der Mann habe in den sozialen Medien ein Video mit einer Zusammenstellung von Äußerungen von Politikern der damaligen Opposition veröffentlicht, die sich eindeutig negativ über den Bau des CPK geäußert haben.

Was sei von diesen Aussagen übrig geblieben? Nichts. Das Portal money.pl habe kürzlich ein Interview mit Wojciech Kornak, dem stellvertretenden Vorsitzenden eines Vereins der CPK-Kritiker, veröffentlicht. Der Mann habe erzählt, wie Politiker der Opposition vor den Wahlen im Oktober 2023 ihre Unterstützung im Kampf gegen die nach Ansicht der Einwohner ungerechten Enteignungen für den Bau des Flughafens zugesichert haben. Kornak gab an, dass der Kontakt zu Politikern der Bürgerkoalition häufig war. Nach den Wahlen habe sich alles geändert. Im Grunde genommen hätten sich die Vertreter der ehemaligen Opposition von dem Moment an, als sie die Wahlen gewonnen haben, nicht mehr am Telefon gemeldet, zitiert den Mann die nationalkonservative Wochenzeitung Do Rzeczy.

Autor: Jakub Kukla

 

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