Deutsche Redaktion

Verteidigungsminister zu 44. Jahrestag der August-Abkommen: „Gdańsk sollte als Beispiel dienen“

31.08.2024 14:30
„Freiheit ohne Solidarität, ohne soziale Zusammenarbeit wird sich nicht verteidigen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz in Bezug auf den 44. Jahrestag der Unterzeichnung der August-Abkommen. In Danzig wurde mit einer Feier an das Abkommen vom August 1980 erinnert, das den Sturz des Kommunismus in Mitteleuropa geebnet hat.  
Politiker der Brgerplattform (PO) und Gaeste bei der feierlichen Erffnung des Tores Nr. 2 der Danziger Werft.
Politiker der Bürgerplattform (PO) und Gaeste bei der feierlichen Eröffnung des Tores Nr. 2 der Danziger Werft.PAP/Marcin Gadomski

„Freiheit ohne Solidarität, ohne soziale Zusammenarbeit, wird sich nicht verteidigen. Fast 45 Jahre nach diesen Ereignissen muss wieder ernsthaft darüber nachgedacht werden, was zu tun ist, um die nationale Gemeinschaft wieder aufzubauen - denn sie ist die einzige Garantie für Freiheit und Sicherheit (...) Lassen wir uns von hier inspirieren, von Danzig, von der Werft, von den Kreuzen, die an das Martyrium für die Freiheit erinnern“, sagte Władysław Kosiniak-Kamysz, der am Samstag Blumen am Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter 1970 niedergelegt hat.

Wie der Verteidigungsminister und stellvertretende Ministerpräsident betonte, sei die Freiheit der Meinungsäußerung eine Sache, für die die Werftarbeiter ebenfalls gekämpft hätten.

Der Direktor des Europäischen Solidaritätszentrums, Bazyl Kerski, erklärte während der Feierlichkeiten, Polen sollten sich „nicht einreden lassen, dass wir gespalten sind“. „Wir sind unterschiedlich, und wir werden in dieser offenen Gesellschaft noch unterschiedlicher sein. Hier an diesem Ort zeigt sich, dass wir alle sehr ähnliche Gefühle haben - Polen, ältere und jüngere Generationen, Ausländer“, so Kerski.

Am Samstag wurde auch ein Denkmal für den Dichter und Unterzeichner der August-Abkommen, Lech Bądkowski, enthüllt. Donald Tusk sagte dazu in Danzig, Bądkowski sei ein Mann gewesen, der nicht für Denkmäler und große Zeremonien geeignet sei. „Wann immer wir uns trafen oder an genau dieser Stelle spazieren gingen, warnte er immer; und das waren die Monate des revolutionären Fiebers, kurz nach dem Auguststreik; er sagte immer: „Denkt immer daran, den gesunden Menschenverstand vor jede Ideologie zu stellen. Denkt daran, zwischen Mut und Übermut zu unterscheiden“, erinnerte sich der Premierminister.

Die Unterzeichnung des Abkommens in Danzig beendete den Streik in der Danziger Werft, der am 14. August von Arbeitern der Freien Gewerkschaft begonnen wurde. Einige Abteilungen der Werft streikten auch zur Verteidigung von Anna Walentynowicz, die aufgrund ihrer unabhängigen gewerkschaftlichen Tätigkeit entlassen wurde.

In der Danziger Werft sind neben wirtschaftlichen auch politische Forderungen gestellt worden. Insgesamt haben die Streikenden 21 Forderungen formuliert, wobei die Behörden unter anderem der Gründung unabhängiger und selbstverwalteter Gewerkschaften, dem Streikrecht, dem Bau eines Denkmals für die Opfer des Dezember 1970, der Übertragung von Sonntagsgottesdiensten im Polnischen Rundfunk und der Einschränkung der Zensur zustimmten.

IAR/PAP/ps

Neues Denkmal in Stettiner Werft erinnert an Freiheitskampf der Arbeiter

30.08.2023 15:44
Während der Feierlichkeiten zum 43. Jahrestag der Augustabkommen enthüllte Präsident Andrzej Duda ein Denkmal für die Streiks an der Stettiner Werft Anfang der 1970er Jahre. Die Streikenden ehrte er als Helden und die Abkommen bezeichnete als das Ergebnis eines großen Freiheitswunsches. 

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44. Jahrestag der Unterzeichnung der Augustabkommen in Stettin

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Vor 44 Jahren war eine Vereinbarung zwischen den protestierenden Arbeitern der Stettiner Werft und den kommunistischen Behörden, vertreten durch Vizepremier Kazimierz Barcikowski, unterzeichnet worden. Es war eine von mehreren Vereinbarungen, die die Streikwelle im August 1980 beendeten.

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