Deutsche Redaktion

Tusk: Transatlantische Beziehungen befinden sich in neuer Phase

18.02.2025 00:10
„Es sollte keine Entscheidungen über die Ukraine ohne die Ukraine und keine Entscheidungen - in Bezug auf die Sicherheit Europas - ohne Europa geben“, sagte Premierminister Donald Tusk nach einem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Paris. Polens Regierungschef habe auch die Bestätigung erhalten, dass die Verteidigungsausgaben in der EU nicht mehr als übermäßig angesehen würden.
Am Montag fand in Paris ein vom franzsischen Prsidenten Emmanuel Macron einberufenes informelles Gipfeltreffen der europischen Staats- und Regierungschefs statt. Ziel war es die Politik der US-Regierung in Bezug auf Friedensverhandlungen ber den Krieg in der Ukraine und die Rolle Europas dabei zu besprechen.
Am Montag fand in Paris ein vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron einberufenes informelles Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs statt. Ziel war es die Politik der US-Regierung in Bezug auf Friedensverhandlungen über den Krieg in der Ukraine und die Rolle Europas dabei zu besprechen.Foto: Mark Rutte/X

Am Montag fand in Paris ein vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron einberufenes informelles Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs statt. Ziel war es die Politik der US-Regierung in Bezug auf Friedensverhandlungen über den Krieg in der Ukraine und die Rolle Europas dabei zu besprechen. Neben Polens Donald Tusk waren auch die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Deutschlands, Italiens, Spaniens und Dänemarks sowie NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates Antonio Costa anwesend.

Tusk: Dies ist nur der Auftakt
Tusk betonte, dass alle seine Teilnehmer in „Schlüsselfragen“ eine ähnliche Sichtweise wie Polen hätten. Er wies jedoch darauf hin, dass dies nur „ein Auftakt zu dem ist, was in den kommenden Wochen und Monaten geschehen wird“. Wir sind uns bewusst, dass solche Treffen nicht mit Entscheidungen enden“, sagte er. Dem Premierminister zufolge befinden sich die transatlantischen Beziehungen in einer neuen Phase. Die Zeit sei reif für eine viel größere europäische Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Absolut notwendig sei, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, sagte er.

„Ich wollte unsere Gesprächspartner nicht in Verlegenheit bringen, aber es war allen klar, dass die heute von einigen Mitgliedstaaten erreichte Obergrenze absolut unzureichend ist“, so Tusk. „Unsere europäischen Partner sind sich darüber im Klaren, dass die Zeit für eine viel größere europäische Selbstverteidigungskapazität gekommen ist. Es herrschte Konsens und Einigkeit darüber, dass eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben absolut notwendig ist, und es gibt keinen Grund, irritiert zu sein, wenn ein amerikanischer Verbündeter sagt: Gebt mehr aus, seid stärker und widerstandsfähiger“, so Tusk.

Tusk: Das Engagement für die Ukraine muss ernst sein
Die europäischen Länder setzen sich nachdrücklich für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine ein. Ein Waffenstillstand allein werde keine Stabilität und Sicherheit garantieren. Wie Tusk hinzufügte, muss diese Position von allen Gesprächs- und Verhandlungsteilnehmern geteilt werden, um wirksam zu sein. Der polnische Regierungschef vertrat die Auffassung, dass es „keine Entscheidungen über die Ukraine ohne die Ukraine und keine Entscheidungen - im Hinblick auf die Sicherheit Europas - ohne Europa geben sollte“.

Im Zusammenhang mit den europäisch-amerikanischen Beziehungen erklärte Tusk, dass es ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten schwer vorstellbar sei, die Sicherheit wirksam zu garantieren. "Die Geschichte darf sich unter keinen Umständen wiederholen, weder in Minsk 2 noch in Budapest, als die Ukraine ihre Atomwaffen im Austausch für Sicherheitsgarantien Großbritanniens, Frankreichs und der Vereinigten Staaten aufgab", erklärte er.

Wie Tusk erklärte, „wenn die an Russland und Belarus angrenzenden Länder nicht sicher sind, wenn sie nicht von der gesamten Nordatlantischen Allianz und der Europäischen Union unterstützt werden, werden sie auch nicht in der Lage sein, der Ukraine wirksam zu helfen“. Wenn es möglich sein wird, Garantien auch durch eine Präsenz zusammen mit den Vereinigten Staaten, mit den NATO-Ländern für die Ukraine zu geben, dann wird Polen natürlich in diesem Prozess auf verschiedene Weise aktiv sein“, versicherte Tusk. Er schränkte jedoch ein, dass er keine Entsendung von Truppen in die Ukraine vorsehe.

Tusk über übermäßiges Defizit
Tusk teilte mit, er habe „eine sehr wichtige Bestätigung erhalten, insbesondere für uns, dass die Verteidigungsausgaben nicht mehr als übermäßige Ausgaben behandelt werden. Wir werden nicht mehr vom Defizitverfahren bedroht sein. Das ist eine wichtige Änderung“, betonte er. Auch in Bezug auf die Verwendung europäischer Mittel für die Verteidigung „gibt es eine Einigung“. Aus polnischer Sicht sei es das Wichtigste, die Verfahren zu ändern, die es ermöglichen, Geld für die Verteidigung auszugeben, ohne Sanktionen ausgesetzt zu sein. „Auf jeden Fall brauchen wir eine stärkere Präsenz unserer Verbündeten an der Ostgrenze und in Polen, und wir werden daran arbeiten", erklärte der Premierminister.

IAR/TVN24/ps

US-Sondergesandter Kellogg in München: Europa wird konsultiert, aber nicht beteiligt

15.02.2025 19:36
Frühere gescheiterte Friedensbemühungen seien daran gescheitert, dass zu viele Akteure ohne ausreichende Einflussmöglichkeiten eingebunden gewesen seien. „Diesen Fehler machen wir nicht noch einmal", so Kellogg.

Macron ruft Krisengipfel für EU-Anführer in Paris ein

16.02.2025 09:00
Während des Treffens wollen die Staats- und Regierungschefs der EU „auf sehr ernste Weise“ die Herausforderung durch US-Präsident Donald Trump diskutieren, teilte Polens Außenminister mit. Trumps Gesandter Gen. Keith Kellogg hat am Samstag mitgeteilt, Europa werde nicht an den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland beteiligt sein.

Donald Tusk: Polen wird keine Soldaten in die Ukraine entsenden

17.02.2025 14:50
„Unser Land wird die Ukraine wie bisher organisatorisch, nach unseren Möglichkeiten finanziell, humanitär und militärisch unterstützen", sagte der Regierungschef vor seinem Flug nach Paris zu einem informellen Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs zur Ukraine.

Verteidigungsminister: Keine polnischen Truppen in der Ukraine geplant

17.02.2025 17:00
Polens Verteidigungsminister hat ein NATO-Ukraine-Ausbildungs- und Schulungszentrum in Polen eröffnet. Es soll die Zusammenarbeit mit der NATO bei der Ausbildung ukrainischer Truppen unterstützen sowie helfen, die aus der Verteidigung der Ukraine gegen Russland gezogenen Lehren zu analysieren.

Medien: Nicht Paris, sondern Warschau sollte die Verantwortung für Europa übernehmen

17.02.2025 20:00
Am Montag fand in Paris ein informelles Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs statt, um über die Ukraine und die Sicherheit auf dem Alten Kontinent zu diskutieren. Obwohl die Gespräche vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron einberufen wurden, betonen einige Kommentatoren, dass Polen Vorschläge zur Zukunft der Ukraine machen sollte, die die für Kiew und Europa ungünstige Situation auf der internationalen Bühne ändern würden.