Deutsche Redaktion

Demonstration gegen Integrationszentrum für Ausländer

07.04.2025 10:29
In der nordpolnischen Stadt Toruń haben am Sonntag rund 300 Menschen gegen die Errichtung eines Zentrums zur Integration von Ausländern protestiert. Zu der Kundgebung unter dem Motto „Toruń gegen Immigration“ hatten nationalistische Gruppierungen wie die Nationale Bewegung, die Allpolnische Jugend und die Konföderation der Polnischen Krone aufgerufen.
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IllustrationsbildPAP/Maciej Kulczyński

Die Veranstalter äußerten die Sorge, dass solche Zentren der erste Schritt zur Umsetzung des EU-Migrationspakts in Polen sein könnten. „Wir befürchten eine Zunahme der Kriminalität wie in Westeuropa“, sagte Przemysław Binkowski von der Nationalen Bewegung.

Auf dem Altmarkt riefen die Demonstrierenden unter anderem Parolen wie „Nein zur Immigration“ und „Polen für Polen“. Einige Teilnehmer trugen polnische Flaggen sowie Fahnen nationalistischer Organisationen. Die Nationalhymne wurde gesungen und es wurde für das Vaterland gebetet. Am Ende der Kundgebung wurde eine Flagge der Europäischen Union symbolisch mit Füßen getreten.

Zeitgleich fand eine kleine Gegendemonstration statt. „Diese Proteste schüren Ängste gegenüber Menschen, die bereits in Polen leben“, sagte Natalia Konwerska von der Stiftung Emic. Die Integrationszentren seien eine notwendige Unterstützung für legal in Polen lebende Ausländer und ergänzten bestehende Angebote von Nichtregierungsorganisationen.

Die Integrationszentren (CIC) sind als sogenannte One-Stop-Shops konzipiert, in denen Ausländer Hilfe bei administrativen Fragen und Zugang zu Dienstleistungen erhalten. Insgesamt sind landesweit 49 solcher Einrichtungen geplant. Erste Pilotzentren wurden 2022 in den Woiwodschaften Oppeln und Großpolen eröffnet – noch unter der Regierung der nationalkonservativen PiS.


PAP/jc

 

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