Deutsche Redaktion

Abchasien: Ehemaliger KGB-Agent und Putin-Verbündeter. Separatistenführer tritt zurück

20.11.2024 15:00
In der separatistischen georgischen Republik herrscht Chaos. Nach heftigen Protesten war der prorussische Anführer Abchasiens, Aslan Bzhania, zunächst aus der Hauptstadt geflohen. Am Dienstag hat er seinen Rücktritt erklärt.
Bzhania und Putin bei Moskauer Siegesparade 2020.
Bzhania und Putin bei Moskauer Siegesparade 2020.Wikimedia Commons

Die von Moskau unterstützte Regierung Abchasiens unter der Führung von Aslan Bzhania wurde gestürzt. Auch der als Premierminister Abchasiens fungierende Aleksandr Ankwab hat sein Amt aufgegeben, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Bzhania hat am Dienstag angekündigt, er wolle bei den nächsten Wahlen im Jahr 2025 wieder antreten.

Der Rücktritt der beiden Politiker erfolgt nach Massenprotesten in der Hauptstadt der separatistischen Republik Abchasien. Die Bewohner haben Brücken und Regierungsgebäude besetzt. Die Protestierenden waren mit der Ratifizierung eines Abkommens durch die abchasischen Behörden nicht einverstanden, wonach russische Bürger Eigentum in Abchasien erwerben könnten. Auch russische Investitionen in der Region sollten dadurch legalisiert werden.

Wer ist Aslan Bzhania?

Aslan Bzhania hat 2014 und 2019 für das Amt des Präsidenten von Abchasien kandidiert. 2020 hat er in einer Vorwahl gewonnen. Als Georgier war er während der Sowjetzeit zum KGB-Offizier ausgebildet worden und hatte später den Geheimdienst Abchasiens geleitet. Im Jahr 2022 machte er Schlagzeilen, als er ankündigt hatte, er sei bereit, Abchasien an Russland anzugliedern und dem Unionsstaat Russland und Belarus (ZBiR) beizutreten.

Die Republik steht seit mehr als 30 Jahren nicht mehr unter der Souveränität georgischer Behörden. Die separatistische Regierung Abchasiens behauptet, ein unabhängiger Staat zu sein. 1992 hatte sie einseitig die Unabhängigkeit erklärt. Diese wird nur von wenigen Ländern anerkannt, darunter Russland, das dies 2008 nach einem mehrtägigen Krieg mit Georgien getan hatte.

PAP/themoscowtimes/euronews/ps

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