Ein Migrant, der illegal von Belarus nach Polen gelangen wollte, hat einen Soldaten mit einem Messer angegriffen. Wie der stellvertretende Minister für Inneres und Verwaltung, Czesław Mroczek, am Dienstag im 1. Programm des Polnischen Rundfunks betonte, nehme die Aggressivität an der Grenze zu. Es würden immer mehr Verletzungsfälle gemeldet. „Heute Morgen habe ich die sehr schlechte Nachricht erhalten, dass ein Soldat, der versuchte, Grenzübertritte zu verhindern, mit einem Messer angegriffen wurde“, informierte er. „Der Migrationsdruck steigt, ebenso die Aggressivität der Migranten. Sie versuchen in großen Gruppen, unterstützt durch die belarussischen Dienste, die Grenze zu durchbrechen“, bewertete Mroczek.
Mehr als 13.000 Versuche der Grenzüberschreitung seit Jahresbeginn
Laut Daten des Grenzschutzes in der Woiwodschaft Podlachien hat es seit Jahresbeginn mehr als 13.000 Versuche gegeben, die Grenze zwischen Belarus und Polen in diesem Gebiet illegal zu überschreiten.
Entlang der 186 km langen Grenze zu Belarus steht seit 2022 eine 5,5 Meter hohe Stahlbarriere. Diese ist das Hauptelement zur Sicherung der Grenze gegen illegale Migration. Ergänzt wird sie durch eine sogenannte elektronische Barriere – ein System aus Kameras und Sensoren, das sich über 206 km in der Region Podlachien erstreckt.
Der Grenzschutz hat auch einen Vertrag mit einem Auftragnehmer für eine solche elektronische Barriere entlang des Flusses Bug an der Grenze zu Belarus in der Woiwodschaft Lublin unterzeichnet. Die Sicherungen sollen auf einer Länge von 172 Kilometern errichtet werden. Geplant ist die Installation von ca. 4.500 Tag- und Nachtkameras und 1.800 Kameramasten. Das Überwachungszentrum wird im Hauptquartier des Nadbużański Grenzschutzes in Chełm eingerichtet.
Eine elektronische Barriere soll auch an den Grenzflüssen Świsłocz und Istoczanka in der Region Podlachien entstehen. Auf einer Strecke von etwa 47 km sollen etwa 500 Masten mit tausend Tag- und Nachtkameras sowie Thermokameras und einem Netzwerk von Sensoren installiert werden.
PAP/adn